Der deutsche Unterwasser-Archäologe Marcus Heinrich Hermanns ist vor der Nordküste der Baleareninsel Ibiza auf drei Bleibarren gestoßen, deren Alter nach ersten Untersuchungen am Archäologischen Institut der Universität Köln auf rund 2.200 Jahre geschätzt wird. Weiterhin gehen die Kölner Archäologen davon aus, dass das Blei aus einem Bergwerk im Süden des spanischen Festlands stammt und von dort aus zur weiteren Bearbeitung nach Ibiza gebracht wurde. Diesen Schluss lässt zumindest die chemische Zusammensetzung der vor Ibiza gefundenen Bleibarren zu.
Die Archäologen gehen weiterhin davon aus, dass das Blei ursprünglich während des punischen Kriegs zwischen Römern und Karthagern um Ibiza zum Einsatz kommen sollte. Bevor es allerdings dazu kommen konnte, geriet das Frachtschiff, das die Bleibarren transportierte in Seenot und sank schließlich im Norden Ibizas. Die auf den Bleibarren vorgefundenen Schriftzeichen können zwar dem iberischen Alphabet zugeordnet werden, eine Entzifferung der genauen Bedeutung ist derzeit jedoch noch nicht möglich. Hermanns vermutet aber, dass es sich dabei um produktionstechnische Hinweise handelt.
Blei fand zu der damaligen Zeit, also kurz vor der Zeitenwende, vor allem als Rohstoff für die Herstellung von Waffen und Munition Verwendung und war ein Nebenprodukt der Silbergewinnung. In Spanien wurde Silber und Blei sehr großflächig abgebaut, weshalb der Export dieser Bergbauprodukte eine wichtige Einnahmequelle für die Iberer darstellte.
Datum: 16.12.2008
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