Das Balconing auf Ibiza und Mallorca nimmt nach Ansicht der Hoteliers auf den Balearen mit besorgniserregender Geschwindigkeit zu und findet immer mehr Anhänger, die diesem "Trendsport" nachgehen. Juan Jose Riera, Betreiber eines Ibiza Hotels und Vorsitzender der Hoteliervereinigung auf Ibiza, sah sich nun zum Gang an die Öffentlichkeit gezwungen, um das Balconing auf den Balearen mit aller Schärfe zu verurteilen. Darüber hinaus kündigten die Hotels auf Ibiza und Mallorca weitgreifende Maßnahmen an, um die Touristen auf den Balearen zur Vernunft zu bringen, auch wenn dies sicherlich nicht immer gelingen werde, wie Riera befürchtet. Auffällig sei zudem, dass das Balconing vor allem von britischen Touristen betrieben werde, so der Hotelier aus Ibiza.
Unter Balconing wird das Herumklettern auf Balkonen und Hotelfassaden verstanden, teilweise springen die Touristen auch vom Balkon aus in den Swimming-Pool. Fast überflüssig zu erwähnen, dass die Betroffenen dabei stark alkoholisiert sind oder unter dem Einfluss sonstiger Drogen stehen. Neuerdings sind Aufnahmen vom Balconing auf den Balearen immer öfter auch im Internet bei Youtube oder ähnlichen Plattformen zu sehen. Riera und seine Kollegen aus Ibiza und Mallorca haben sich inzwischen auch mit den Reiseveranstaltern in Verbindung gesetzt, die die Hoteliers bei ihren Bemühungen unterstützen werden. Auch die Fremdenverkehrsämter in Spanien, Deutschland, Großbritannien, Italien und Frankreich haben ihr Mitwirken zugesichert, um Touristen vor den Gefahren des Balconing zu warnen.
Nicht selten kommt es beim Balconing auf den Balearen zu schweren Unfällen, die hin und wieder auch tödliche Folgen haben. In einigen Städten, so z.B. Sant Antoni de Portmany auf Ibiza oder Calvia auf Mallorca, gehen die Rathäuser ebenfalls gegen das lebensgefährliche Balconing vor. So wird unter anderem über Vorschriften diskutiert, die Geländer auf den Balkonen der Hotels deutlich zu erhöhen, die das Klettern zwar erschweren, dafür aber auch Einschränkungen bei der Sicht mit sich bringen. Riera glaubt zwar nicht, dass sich das Balconing auf den Balearen komplett stoppen lässt, hofft aber, dass die gestarteten Kampagnen ihre Wirkung zumindest teilweise nicht verfehlen.
Kai Rebmann
Datum: 26.08.2010
Werbung
Folgen auf Facebook oder Google+
Keine Kommentare